Strahlenexposition beim Röntgen

Die Minimierung der Strahlenexposition hat Vorrang

Nicht zuletzt aufgrund der nuklearen Katatstrophe von Fukushima ist die Diskussion um Nutzen und Risiken der radioaktiven Strahlung erneut in den Vordergund getreten. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle Informationen geben zur Höhe der in der radiologischen Diagnostik auftretenden Dosen.

Dank innovativer Techniken konnte die Strahlenexposition durch radiologische Untersuchungen in den letzten Jahren erheblich gesenkt werden, weshalb die Radiologie Bad Aibling ausschließlich modernste Technik einsetzt und durch strenge Indikationsstellung und gezielten Einsatz der jeweiligen Untersuchungsmodalität dem Anspruch des ALARA Prinzips (as low as reasonable achievable – so wenig Strahlung wie möglich, so viel wie nötig) gerecht zu werden. Als Patient können Sie uns hierbei helfen, wenn Sie alle entsprechenden Voraufnahmen mitbringen.

 

Grundsätzlich sind alle Lebewesen auf der Erde täglich radioaktiver Strahlung ausgesetzt, die natürlichen Ursprungs ist und aus verschiedenen Quellen, terrestrischen (Erde, Luft, Nahrung) wie auch kosmischen Ursprungs stammt. In Deutschland beträgt sie im Durchschnitt 2,1 mSv pro Jahr. Hinzu kommt eine zivilisationsbedingte Strahlenexposition von im Schnitt jährlich rund 1,8 mSv, deren Ursache medizinische Untersuchungen, Atombombenfallouts und Stör-/Unfälle von Atomkraftwerken  Tschernobyl, Harrisburg, Sellafield, Fukoshima) sind. Somit liegt die mittlere Strahlenexposition aus natürlichen und zivilationsbedingten Quellen in Deutschland bei etwa 4 mSV pro Jahr.

Die im Hinblick auf möglicherweise resultierende Schäden an Lebewesen entscheidende Dosisgröße ist hierbei die sog. Äquivalentdosis ( Richtgröße: Sievert(Sv), früher Rem) welche die biologisch wirksame Strahlendosis (Energie/Masse) in Abhängigkeit von Strahlenart und bestrahltem Organ beschreibt.

Ein Vergleich beleuchtet, wie extrem niedrig die Strahlenbelastung bei Röntgenuntersuchungen heute tatsächlich ist. So entspricht eine Röntgenaufnahme des Brustraums der Dosis, die der Mensch im Laufe von zehn Tagen auch durch ganz natürliche Strahlung abbekommt (ca. 0,05 mSv). Die Werte anderer Untersuchungen sind teilweise höher, aber auch hier ist das theoretische Strahlenrisiko minimal.

Vor allem aber ist zu bedenken, daß die Untersuchung ja oft der einzige Weg ist, eine exakte Diagnose und damit gezielte Behandlung zu ermöglichen.

Strahlendosis typischer Untersuchungen im Vergleich zur natürlichen Strahlenexposition:

 

Natürlich:   ca 2,1 mSv/Jahr
Zivilisatorisch:   ca 1,8 mSv/Jahr
Gesamt:   ca 4 mSv/Jahr
     
Durchschnittliche Dosiswerte häufiger Röntgen-Untersuchungen (Patient mit 70 kg) in mSv:

Röntgen    
Röntgen von Extremitäten (Hand, Fuss)   0,01-0,1
Rö-Thorax   0,05-0,1
Mammographie bds.   0,2-0,6
Röntgen Brustwirbelsäule (2 Aufnahmen)   0,5-0,8
Röntgen Lendenwirbelsäule (2 Aufnahmen)   0,8-1,8
Röntgen Niere mit i.v. Kontrastmittel (IUG)   2-5
     
Computertomographie mit aktuellen Dosisreduktionsverfahren    
Kopf   1-2
Wirbelsäule   1-3
Herz   1-3
Brustkorb (Thorax)   1-3
Bauch (Abdomen; abhängig von der Fragestellung)   2-6
CT Colonographie   1-4
Knochendichtemessung QCT   0,05
     
Zum Vergleich:    
Transatlantikflug, hin und zurück   ca. 0,1mSv
Berufspilot   bis ca. 5 mSV/Jahr